Sh2-101 – Tulpennebel

Sh2-101 - Tulpennebel
Sh2-101 im Sternbild Schwan

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Aufnahmedatum:zwischen dem 07.-14.07.2022
Aufnahmedauer:SHO 230:190:180 RGB: 25:22:25 min = 11,2 Stunden
Teleskop:10″f4 ONTC Newton
Brennweite:1000mm
Kamera/Filter:Touptek ATR3CMOS26000KMA mit Baader SII, Ha, OIII, RGB
Montierung: ASA DDM60 Pro
Bedingungen / SQM:./.
Sonstiges:Zum rechten Bildrand hin sieht man auch zart die von von Cygnus X-1 verursachte Schockfront (blauer Bogen)

Generell möchte ich eigentlich nur noch LRGB machen, aber der Mond macht auch hier in Spanien natürlich nicht halt und zwingt dann doch mal zu Schmalband, sofern man nicht gerade Sternhaufen machen möchte.
Während sich mein RGB Workflow schon sehr verfestigt hat, ist es bei Schmalband immer wieder eine Abenteuerreise. Durch die vielfältigen Möglichkeiten der Hubblepalette was Farbvariationen anbelangt, weiß ich eigentlich nie was am Ende dabei rauskommt. So unterschiedlichen sprechen die verschieden Objekte auf die einzelnen Kanäle an.
Auf der einen Seite sehr faszinierend und facettenreich, auf der anderen Seite sehe ich es auch durch aus kritisch. Denn bei vielen spielt die ursprüngliche Idee, Rückschlüsse aufgrund der Farbe auf die chemischen Zusammensetzung zu schließen, keine Rolle mehr. Farben werden gebogen, ausgetauscht oder reingemalt, Hauptsache bunt und kräftig. Etwas was ich bei vielen Darstellung von WR 134 oder auch OU4 beobachtet habe. Mangelndes Signal wird einfach durch Pinseln verstärkt und ursprüngliche Halphagebiete sind plötzlich blau damit das Objekt der Begierde (OIII-Ring bei WR 134) besser „rauskommt“.
Vielleicht hat sich deshalb bei mir bisher auch nicht so „ein Weg“ etabliert, da es auch mir manchmal nicht gelingt das Wunschziel im Kopf auszuschalten. Da gibt es wohl auch kein richtig oder falsch, denn schließlich sind das pretty pictures und keine wissenschaftliche Arbeit. Dennoch bemühe ich mich zumindest die Verteilung der Elemente im Bild drin zu behalten und auch Helligkeitsgewichtungen der einzelnen Bildelemente nicht völlig ad absurdum zu führen.
Letzteres erklärt auch den aus meiner Sicht nicht ganz glücklichen Bildausschnitt für Sh2-101. Ich hatte die Gaswolken im linken Bereich kontrastreicher eingeschätzt und versprach mir davon eine spannende Bildkomposition. Ja, was soll sagen – sie waren es halt nicht 😉 und zu extrem wollte ich sie nicht anheben, da sonst das Verhältnis zum Tulpennebel einfach nicht mehr stimmig wäre.

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